Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur - Prof. Dr. Friedrich Vollhardt
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Das Samaritergleichnis und die Religionspolitik der Aufklärung. Neues zu Lessings Spätwerk

Vortrag von Friedrich Vollhardt an der Universität Zürich

08.05.2018

Am Dienstag, den 8. Mai 2018, hält Friedrich Vollhardt einen Vortrag am Deutschen Seminar der Universität Zürich zum Thema »Das Samaritergleichnis und die Religionspolitik der Aufklärung. Neues zu Lessings Spätwerk«.

Seit dem Gregorius-Prolog Hartmanns von Aue (um 1186/90) gab es eine Vielzahl von literarischen Bearbeitungen des Samaritergleichnisses aus dem Lukas-Evangelium, die jedoch bis in das 17. Jahrhundert vor allem eine moralisch-tropologische Auslegung verlangten. Eine derartige Adaptation des Stoffes war von Lessings Intentionen weit entfernt,als er in seiner frühen Komödie Die Juden die biblische Erzählung aufnimmt, an deren Ende sich herausstellt, dass der barmherzig-christliche Samariter in Wahrheit ein Jude ist. Einen ähnlich markanten Rollentausch hat es in der älteren Literatur nur bei einem Autor gegeben, dessen Schriften Lessing neu herausgeben wollte: Tommaso Campanella (1568-1639). Parallel zu der Veröffentlichung seiner Freimaurer-Gespräche, in denen er das supererogatorische Handeln jenseits der Grenzen staatlicher Gesetzgebungen und religiöser Konventionen empfiehlt, arbeitet er an einem Drama zu dem biblischen Gleichnis vom barmherzigen Samariter und erinnert sich der Schriften Campanellas – eine aufschlussreiche Konstellation, die in der Forschung bisher nicht beschrieben worden ist.

Zeit & Ort

Dienstag, 8. Mai 2018, 18 Uhr c.t.
Universität Zürich
Deutsches Seminar
Raum SOD-105
Schönberggasse 9
CH - 8001 Zürich

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